Warum ist es so schwer im Moment zu sein und wie kann ich es ändern?

Es gibt immer nur Jetzt und doch verpassen wir diesen gegenwärtigen Moment sehr oft. Warum fällt es uns so schwer, im Hier und Jetzt zu sein?

Ein großer Faktor ist die schnelllebige Zeit in der wir leben und die unglaublich vielen Reize in unserer Umwelt. Es gibt immer was zu tun, zu lesen, zu hören und zu sehen.
Die permanenten Eindrücke und Einflüsse lassen uns kaum Zeit, um innezuhalten und den Moment bewusst zu erleben.

Ein weiterer Grund warum wir überall sind, aber nicht bei uns selbst, ist die Flut von Informationen, Emotionen und Geschichten die durch die Vielfallt der Medien über uns prasseln. Sie beeinflussen uns im Denken und in der Wahrnehmung, was uns oft weit weg von uns selbst zieht.

Diese vielen Aussen Reize hindern uns oft auch daran, die Sonnenseite wirklich zu erleben. Wenn alles scheisse läuft, sind wir meist froh um Ablenkung. Doch wie oft passiert es dir, dass du sogar im Flow deines Lebens vergisst, im Jetzt zu sein und es zu genießen?
Wie oft bist du in diesem Moment schon wieder im Morgen?

Darüber nachzudenken was war oder noch sein wird, ist nicht präsent im Moment sein. Präsenz ist nicht das Denken, sondern das Wahrnehmen aller Sinneseindrücke um dich herum. Es gehört zum Mensch sein dazu, dass uns viele und wiederkehrende Gedanken begleiten und beschäftigen. Wenn wir diesen nachhängen, verlieren wir uns in den Geschichten. Wir verlieren den gegenwärtigen Moment.

Sich bewusst auf die Sinneswahrnehmungen zu konzentrieren und beobachten, was jetzt gerade zu hören, zu riechen oder zu sehen ist, ist reine Präsenz.

Die Aussen Reize sind wie gesagt ein Faktor, die es uns erschweren bei uns zu bleiben. Ein weiterer und bedeutenden Faktor sind die inneren Reize.
Wir sind es uns nicht gewohnt still zu sein und nichts zu tun, es fühlt sich ungewohnt und unangenehm an.

Hinzu kommt, dass wir durch das still werden, plötzlich Dinge fühlen, die wir nicht fühlen wollen. Diese inneren Reize sind Emotionen und Gefühle, die uns zu viel sind, die uns überfordern oder überwältigen. Wenn wir uns diesen nicht gewachsen fühlen, fallen uns all die äusseren Reize als willkommene Ablenkung vor die Füße.

Es ist ein zuverlässiger Schutzmechanismus, der uns vor erneuten schlechten Gefühlen und Erlebnissen fernhält.

Dieser Schutzprogramme haben dir in deinem Kindesalter gedient und waren zum Teil überlebensnotwendig. Viele dieser autonomen Programmierungen sind nach wie vor in deinem System, obwohl du einige davon nicht mehr benötigst.
Sie können dich im Erwachsenenalter sogar blockieren und dich dabei hindern, dich frei, verbunden und glücklich zu fühlen.

Ehre deinen Körper und dein autonomes Nervensystem für seine Intelligenz. Auch wenn es dir manchmal eher so vorkommt, als würde dein Körper gegen dich arbeiten, erinnere dich daran, dass er immer zu deinem Schutz reagiert.

An diesem Punkt möchte ich dir gerne ein paar sehr hilfreiche Tipps, für mehr Präsenz in deinem Alltag, an die Hand geben

Vorerst ist es aber wichtig zu verstehen, dass die Annahme oder Akzeptanz deiner jetzigen Situation von großer Bedeutung ist. Wenn du dich dafür verurteilst, weil du immer wieder in dieselben Muster fällst, erzeugst du Druck. Dieser Druck löst oft zusätzlichen Stress in deinem Nervensystem aus und das wiederum aktiviert deine Schutzprogramme. Wie du siehst, endet das in einer Teufelsspirale.

Übe dich im liebevollen Hinschauen und im Verständnis, dass es einen guten Grund gibt, warum du dissoziierst, dich in Arbeit, in Süchte flüchtest oder dich durch Konsum über Wasser hälst. Steh dir bei, so wie du einem guten Freund beistehst.

Dieses friedliche mit dir sein, ermöglicht dir Schritt für Schritt auch die Momente zu erlauben, die unangenehm oder schwierig sind.  

Kommen wir zum Praktischen Teil.

Wie oben schon erwähnt, können wir durch das Bewusst werden unserer Sinneswahrnehmungen in den gegenwärtigen Moment finden.

Was kannst du sehen und wie wirkten die verschiedenen Gegenstände und Dinge auf dich?
Was kannst du alles um dich herum hören und ist es dir möglich, mehrere Geräusche aufs Mal wahrzunehmen?
Wie fühlt sich dein Körper an? Kannst du den Wind oder die Sonne auf deiner Haut spüren? Berühre dich selbst, streiche über deine Haut und nimm deine Berührung bis ins kleinste Detail war.

Nimm dir täglich ein paar Minuten Zeit, für eine oder mehrere Sinneswahrnehmungen bewusst zu spüren.  Beobachte vor und nach der Übung deine Gedanken und dein Körperempfinden. Kannst du einen Unterschied wahrnehmen?

Herzlichst, 
Anna

 

 

Scroll to Top